Errichtung eines Ehrengrabes für die Familie JACOBS

Historisches Ereignis auf dem 4. Familientag in Gotha

Am Samstag, den 15. Mai 2010 werden die Teilnehmer des 4. Familientages bei einem historischen Ereignis zugegen sein. Die Stadt Gotha wird für die Familie JACOBS ein Ehrengrab errichten! Dies hat folgende Vorgeschichte:

Wie Ihr wisst, besaß unsere Familie auf dem historischen Alten Friedhof in Gotha eine eigene, für den Vizekanzler JACOBS errichtete Grabkapelle oder ein Mausoleum, in dem über zwanzig Familienglieder "eingesenkt" wurden. Darunter der Vizekanzler Johann Jacobs selbst und seine Gattin Maria Elisabetha geb. VOLCK, drei Gothaer Bürgermeister und der Gothaer Ehrenbürger Friedrich JACOBS. Die letzte überlieferte Beisetzung war die Einsenkung des Stammvaters der Familien v. JACOBS, KANOLDT und GIRTANNER, des Justizamtmanns auf Schloss Tenneberg bei Waltershausen Johann Heinrich Christian JACOBS im Jahre 1866.

Laut Stadtratsbeschluss im Jahre 1903 wurde der Friedhof aufgelöst, die Oberbauten waren zu entfernen und die Särge in der Gruft wurden mit Erde zugedeckt. Zuletzt standen noch neun Särge in der Gruft. Das Interieur des Mausoleums wurde von dem Gothaer Staatsanwalt Carl JACOBS gerettet und im Herzoglichen Museum untergebracht, wo es heute noch als einziges vollständig erhaltenes Zeugnis Gothaer spätbarocker Sepulkralkultur im Keller steht. Ein Antrag auf Förderung seiner Restaurierung an die Gothaer Kulturstiftung läuft und wird kurz nach unserem Familientag hoffentlich positiv beschieden werden.

Auf dem eingeebneten Platz wurde ein Stadtbad erbaut. Im Zuge der Erneuerung bzw. Erweiterung des Stadtbades wurden im Herbst 2009 auf dem Gelände Grabungen vom "Thüringischen Landesamt für Denkmalspflege und Archäologie" (TLDA) unternommen. Dabei stieß man ausgerechnet auf die Gruft des JACOBS-Mausoleums, dessen Lage nach alten Friedhofsplänen bekannt war. Die Presse berichtete darüber in mehreren Artikeln: "JACOBS GRUFT FREIGELEGT" und "GEHEIMNISVOLLE JACOBS GRUFT". Es wurden die Gebeine von 6 Personen ausgebettet, wobei aufgrund aufgefundener Grabtafeln zwei Skelette zugeordnet werden konnten, und zwar dem Prof. Dr. jur. Wilhelm GIRTANNER, Schwiegersohn des o. a. Justizamtmanns, und einem Julius JACOBS, wahrscheinlich identisch mit dem 1823 als Gymnasiast verstorbenen Sohn Heinrich Julius Theodor Moritz JACOBS.

Durch den Stadthistoriker und Vorsitzenden des Vereins für Stadtgeschichte und Altstadterhaltung, Herrn Matthias WENZEL dankenswerterweise auf den Vorgang aufmerksam gemacht, wandten wir uns an den historisch sehr interessierten Oberbürgermeister von Gotha, Herrn Knut KREUCH, um eine würdige Beisetzung der aufgefundenen Gebeine zu erreichen und schlugen ein Ehrengrab auf dem Hauptfriedhof vor.

OB Kreuch antwortete sehr positiv und leitete die Errichtung des Ehrengrabes durch das Städtische Garten- und Friedhofsamt in die Wege. Er nimmt die Errichtung des Ehrengrabes so wichtig, dass er an der Beisetzung persönlich teilnehmen wird. Die Stadt stellt einen denkmalgeschützten Findling auf dem Grab auf, an dem eine Grabtafel mit einer von uns vorgeschlagenen Inschrift angebracht wird:


DIE STADT GOTHA

EHRENGRAB

FÜR DEN EHRENBÜRGER

FRIEDRICH JACOBS

1764-1847

UND DREI BÜRGERMEISTER.

GEBEINE AUS DEM MAUSOLEUM

DER FAMILIE JACOBS

ÜBERTRAGEN

VON DEM ALTEN FRIEDHOF

AUF DEN HAUPTFRIEDHOF

+

A. D. 2010

Die Grabtafel konnte vom Friedhofsamt nicht finanziert werden, so hat sich unser österreichischer Vetter Ottocar v. JACOBS spontan bereit erklärt, die Finanzierung zu seinem Anliegen zu machen.
Euer Rudolf W. L.

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