Rückblick auf den 5. JACOBS Familientag in Unna in Westfalen von Donnerstag, den 7. bis Sonntag, den 10. Juni 2012.
Liebe Verwandte, verehrte Cousinen und Cousins,
es war mir eine große Freude, Euch in Unna, am Sitz des von meinem Vater Carl W. JACOBS begründeten Familienarchivs begrüßen zu können. Es war sein leider nicht verwirklichter Traum, das auch einmal erleben zu dürfen.
Am ersten Abend waren wir insgesamt 29 Teilnehmer. Als „Neuzugänge“ konnten wir die Ehepaare Bernd und Helga Breßler geb. Hentschel aus Hagen i. W., sowie Peter und Ute Hentschel geb. Hartmann aus Overath b. Köln begrüßen, die einzigen Vertreter der 1. Linie Tonna-Heldrungen unter uns (für Verwandtschafts-Interessierte: Ihr findet ihre Vorfahren auf S. 530 bzw. 946 unseres Deutschen Geschlechterbuches Bd. 214). Wir hoffen, dass sie an unseren nächsten Familientagen voll teilnehmen. Außerdem waren zum ersten Mal Caroline Jacobs, Tochter von Karin und Schwester von Luisa und Philip, sowie unser 8jähriger Enkel Christian mit dabei.
Nach einem gepflegten westfälischen Büffet im Tagungshotel Katharinenhof folgte die Begrüßung und das Gedenken an die seit dem letzten Familientag in Gotha 2010 heimgegangenen Verwandten, sowie ein Rückblick mit Fotos auf Gotha 2010. Das Besondere war die Vorstellung eines Fotobuches über die vergangenen 4 Familientage, das mein Sohn Thomas in vorbildlicher Weise zusammengestellt hat und welches eine bleibende Erinnerung darstellt.
Am 2. Tag waren wir nur noch 20 Personen. Im Mittelpunkt des Vormittages stand eine Führung durch die historische Hanse-Stadt Unna, die mit Gelegenheit zum privaten Mittagessen auf dem Alten Markt endete. Unserer Führung hatte sich spontan eine bekannte Persönlichkeit angeschlossen, nämlich der zur gleichen Zeit im Hotel Katharinenhof logierende österreichische Maler Ernst Fuchs, dessen Lebensgefährtin aus Unna stammt und der in unserer Teilnehmerin Brigitte (Gala v. See) seine Kunstschülerin aus Wien wiedertraf [http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Fuchs_(Maler)].
Am Nachmittag besuchten wir das Grab meines Vaters Carl Jacobs auf dem Südfriedhof Unna und legten zum Gedenken an das Familienglied, das die Voraussetzung für die Treffen zu den Familientagen, geschaffen hat, einen Kranz nieder. Anschließend trafen wir uns im Garten unseres Familienhauses Friedrich-Ebert-Straße 43 zum Kaffee und Abendimbiss, wobei wir in Gruppen unser Familienarchiv besuchen konnten, das in unseren Privaträumen untergebracht ist. Ich hatte ein kleine Ausstellung von Familienbildern, alten und neuen Jacobs-Büchern sowie Lithographien und Zeichnungen von Emil Jacobs zusammengestellt. Meiner Frau Marie-Louise bin ich dankbar für die Hilfe bei der Vor- und Nachbereitung.
Das Neuste ist die Würdigung unserer Familie in dem Buch zum 900. Jubiläum der thüringischen Stadt Zella-Mehlis, wo der Stammvater der 2. Linie Tonna-Zella, Friedrich Heinrich Wilhelm Jacobs, als Amtmann oberster Leiter der Verwaltung des Amtes Schwarzwald war. Seine Jenaer Immatrikulationsurkunde und die Portraits drei seiner Söhne sind abgebildet, darunter auch Christian Wilhelm Leopold Jacobs, dessen Tochter Fanny Jacobs den Erfinder der Schnelldruckpresse Friedrich Koenig geheiratet hatte [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Koenig].
Am 3. Tag ging der Ausflug mit eigenen Wagen in das in der Nähe der Stadt Werne liegende Schloss Cappenberg, einem ehemaligen Prämonstratenser-Kloster, das nach der Aufhebung zum Alterssitz des preußischen Staatsmannes Freiherr vom Stein wurde, noch heute im Besitz der Nachkommen ist und z. T. dem Kreis Unna für beachtliche Kunstausstellungen mit noch freiem Eintritt zur Verfügung steht. Wir hatten eine gute Führung durch die romanische Schlosskirche, wo wir die einmalige Büste des Kaisers Friedrich Barbarossa bewunderten und von der Organistin der Kirche ein sehr schönes, halbstündiges und nur für unsere Gruppe gespieltes Orgelkonzert mit Gang durch die verschiedenen musikalischen Stile hörten. Bei dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen im italienischen Restaurant Il Castello wurde besprochen, wo und wann der nächste Familientag stattfinden sollte. Trotz der wenigen Anmeldungen wollte man den zweijährigen Rhythmus der Familientage beibehalten und es wurde beschlossen, den 6. Familientag in Wien von Donnerstag, den 29. Mai (Christi Himmelfahrt) bis Sonntag, den 1. Juni 2014 zu begehen, für den ich aber die Organisation und Vorbereitung nicht mehr selbst durchführen kann. Wir werden dann den Spuren der baronisierten ungarischen JACOBS-Linie in Österreich und der verwandten Kunstmäzen-Familie LEDERER (Maler Klimt und Schiele) folgen.
Der 7. Familientag sollte 2016 wieder in Gotha stattfinden, wo wir mit einer Ausstellung den 150. Todestag unseres Malers Emil JACOBS und seiner Cousine, der Goethe-Malerin Louise SEIDLER begehen wollen. Das Grab von Emil JACOBS existiert nicht mehr, dafür gibt es aber noch sein Denkmal in Gotha. Das Grab seiner Cousine Louise in Weimar könnten wir jedoch besuchen.
Zum anschließenden Kaffee im Schlosspark gesellte sich kurz mein Bruder Carl IV. Jacobs zu uns, den sein Sohn Philip dazu ermuntert hatte. Der Tag und das Familientreffen schloss mit einem gemeinsamen festlichen Candlelight-Dinner im Hotel Katharinenhof, wo die meisten Teilnehmer auch untergebracht waren und wir einen schönen gläsernen Raum mit Panorama-Blick zur Verfügung hatten.
Am nächsten Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück, an dem leider nicht mehr alle teilnehmen konnten, folgte die gemeinsame Verabschiedung mit Auf Wiedersehen spätestens in Wien.
Für die Vorbereitung und Organisation war mir Elizabeth v. Jacobs eine wertvolle und unentbehrliche Hilfe – wir haben uns schon ein Jahr vorher getroffen, um die Orte abzufahren, an denen der Familientag stattfinden sollte und die Termine festzulegen. Ohne Unterstützung schafft man die Vorbereitung nicht, und es folgt immer noch eine Nachbereitung.
Eine besondere Fügung war es noch, dass gerade zu unserem Familientag, und das sei zum Schluss berichtet, nach jahrelangen Recherchen die Nachkommen des Gothaer Malers Emil Jacobs in Texas/USA wieder entdeckt werden konnten, nachdem sie 50 Jahre lang verloren waren. Es war die sprichwörtliche Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, da es in den USA ja keine Meldepflicht gibt. Es handelt sich um Karen Elizabeth Jacobs verh. Hornburg, Gregory (bereits verstorben) und Kurt Jacobs, Cousine und Cousins 1. Grades von unserer Andrea KERLER (ihr findet diese Familienglieder auf S. 508 unseres Geschlechterbuches).
Zum Schluss möchte ich noch meine Rede anfügen, die ich zum Gedenken am Grabe meines Vaters gehalten habe und die etwas Aufschluss über die Entstehung unserer Familienforschung gibt.
Es grüßt Euch in herzlicher und dankbarer Verbundenheit mit einem ‚Behüt‘ Euch Gott!‘
Euer Rudolf Wilhelm Leopold Jacobs
Übrigens könnt Ihr Euch die gesammelten Programme der JACOBS Familientage von 2002 bis 2012 im Dokumentenarchiv herunterladen.