Liebe Verwandte und Freunde,
WEIHNACHTEN: GOTT IST MIT UNS
Sie gilt als die heißeste und lebensfeindlichste Wüste der Welt: Die Danakil-Wüste Äthiopiens. Gerade hier hinein wird Jesus geboren. Hier ist Gott da.
Maria, ganz in den Farben der Erde gemalt, hat ein Lager am Boden. Mit ihrer Hand weist sie nach oben, auf das Kind, das sie geboren hat. Das Neugeborene liegt etwas erhöht und ist in Tücher gewickelt, in denen die Farben der Erde und des Himmels miteinander verknüpft sind: Das Göttliche und das Menschliche sind eine untrennbare Einheit eingegangen. Joseph sitzt ruhig da. Er bewacht Mutter und Kind. Sein fester Stab ragt in das Blau des des Himmels hinein – als Zeichen der Kraft und Zuversicht, die Joseph „von oben“ zukommen.
In diesem schlichten, auf Papyrus gemalten Bild fehlt vieles, was wir von anderen Darstellungen des Weihnachtsgeschehens kennen.
Wir sehen keine Engel, keine Hirten, keine Tiere, keinen bergenden Stall, nicht einmal ein vor der Sonnenglut schützendes Dach. Der uns nicht näher bekannte äthiopische Künstler stellt das Weihnachts- geschehen mitten hinein in die karge Lebenswelt der Afar-Nomaden, die unter den extremen Bedingungen der Wüste ein mühsames und oft bedrohtes Leben führen. Ihnen gilt die Weihnachtsbotschaft: Gott wird einer von euch, er ist mit euch unterwegs, er teilt eure Schutzlosigkeit. Und gerade als Schwacher ist er mit seiner göttlichen Kraft bei euch.
Jesus ist Immanuel – „Gott ist mit uns“. Wo das Leben bedroht ist, ist Gottes lebensschaffende Macht mitten unter uns. Aus dieser frohen Botschaft von Weihnachten schöpfenn wir mit unseren Partnern in aller Welt Hoffnung, Kraft und Zuversicht. Denn wir wissen: Gott ist Mensch geworden – hinein in die Wüste der Krankheitsnot, der Ungerechtigkeit, der Friedlosigkeit, der Verzweiflung und der Einsamkeit. Er kann die Wüste verwandeln, sodass sie zum Ort des Lebens wird.
Euch allen wünschen wir frohe, gesegnete Christfest-Tage und einen schönen Übergang ins Neue Jahr 2013, das für jeden Zufriedenheit und Gesundheit bereit halten möge!
Eure Thomas und Rudolf W. L. Jacobs
