28 Teilnehmer einschließlich 3er Kinder waren zum Familientag vom Donnerstag den 13. bis Sonntag, den 16. Mai in Gotha erschienen. Zum zweiten Mal seit 2002 trafen sich Namensträger JACOBS und Töchter-Nachkommen in der Stammheimat Gotha. Die Altersgrenze reichte von 3 bis 97 Jahre. Tagungsort war das Waldbahn-Hotel in der Bahnhofstraße. …
Am 1. Abend hörten wir, nach einem wunderbaren Thüringer Buffet, zum ersten Mal auf einem Familientag einen Vortrag. Frau Dr. phil. Bärbel Kovalevski aus Berlin behandelte ein neu aufgefundenes Bild von Emil JACOBS unter dem Thema „Hagar und Ismael; Gemälde von P. E. JACOBS, 1848 – Aspekte eines bedeutenden Themas in der Malerei des 19. Jahrhunderts“. Frau Dr. Kovalevski ist eine ausgewiesene Louise-Seidler-Forscherin, der Cousine des Malers Paul Emil JACOBS, an dessen Ausstellungskatalog im Jahr 2002 sie mitgearbeitet hatte.
Am Freitag führte uns die Kustodin der Gemäldesammlung auf Schloss Friedenstein, Frau Dr. Schuttwolf, durch das JACOBS-Kabinett, in dem seit der großen Jubiläums-Ausstellung 2002 eine repräsentative Auswahl aus dem Werk von Emil JACOBS ausgestellt ist.
Anschließend empfing der Oberbürgermeister von Gotha, Herr Knut Kreuch, die Teilnehmer des Familientages bei einem Glas Sekt im Bürgersaal des schönen Renaissance-Rathauses. In einer launigen und sehr informativen Ansprache pflanzte er uns den „Gotha-Virus“ ein. Aus unserem Archiv konnte ich ihm die Bildnisse der Gothaer Bürgermeister Leopold Christian und Wilhelm Heinrich JACOBS überreichen, dazu das Deutsche Geschlechterbuch Bd. 214 mit der Familiengeschichte der JACOBS.
Am Nachmittag führte uns ein Stadtführer in der Gestalt des zerstreuten Professors Galletti, eines Kollegen des Altertumswissenschaftlers Friedrich JACOBS und Paten seines Sohnes, des Malers Paul Emil, durch die Altstadt. Die Stadtführung endete im Cafe des neu restaurierten Augustinerklosters, in dessen Kreuzgang die große Grabplatte unserer Stamm-Mutter Maria Elisabeth JACOBS geborene VOLCK, Gattin des Vizekanzlers, aus dem Jahre 1721 steht. Wir gedachten ihrer mit Niederlegung eines Bukets und Anzünden eines Lichtes. Abends traf man sich zum Spiel an der Bowlingbahn im Hotel.
Am Samstag-Vormittag stand der Besuch im einzigen Deutschen Versicherungs-Museum auf dem Plan, das gerade neu in dem alten Dienstgebäude der Gothaer Versicherung eingerichtet wurde. Der Gründer der Gothaer Versicherung, Ernst Wilhelm Arnoldi, dessen Portrait Emil JACOBS malte, machte 1841 den Vorschlag, JACOBS um die „Ausführung eines neuen großen Altargemäldes für die Augustinerkirche“ und die Übernahme der Materialkosten zu bitten und gründete dazu eine Spendenliste.
Höhepunkt des Familientages war die Einsegnung eines Ehrengrabes JACOBS auf dem Hauptfriedhof der Stadt Gotha im Beisein des Oberbürgermeisters Kreuch am Samstag, den 15. Mai um 17 Uhr. In der Mitte des Friedhofs an einem Rondell, wo sich auch das Grab des Oberbürgermeisters Liebetrau befindet, eines Freundes der Familie des Rechtsanwaltes Rudolph JACOBS, war ein Grab ausgehoben; darüber standen 6 helle Gebeine-Holz-Särge, jeder mit einer Rose geschmückt, mit den Gebeinen, die bei Grabungen auf dem Alten Friedhof an der Stelle des ehemaligen JACOBS-Mausoleums entdeckt worden waren. In diesem Mausoleum waren unter anderen 3 Bürgermeister der Stadt Gotha und der Ehrenbürger Friedrich JACOBS im Jahre 1847 beigesetzt worden. Auf dem Grab war ein unter Naturschutz stehender Findling von der Stadt Gotha errichtet, dessen Grabtafel von Ottocar und Marianne v. JACOBS gestiftet worden war.
Nach einer kurzen Begrüßung und Dank an die verantwortlichen meinerseits, richtete Oberbürgermeister Kreuch ein Wort an die Versammelten. Nach dem Einsenken der Särge in die folgte eine kurze Liturgie anhand eines vorbereiteten Faltblattes.
Es wurde ein Ewiges Licht angezündet und ein immergrüner Kranz niedergelegt, dessen Schleifen die Aufschrift tragen: „JACOBS FAMILIENTAG GOTHA 2010 – IM GEDENKEN AN UNSERE VORFAHREN“. Mit einem Erdwurf auf die Särge nahmen wir Abschied von dem Ehrengrab unserer Familie, mit dem wir jetzt wieder eine bleibende Gedenkstätte an unsere Gothaer Vorfahren haben. Ein farbiger Lageplan wird Euch in Zukunft die Auffindung des Ehrengrabes erleichtern.
Mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel beschlossen wir den Familientag. Der nächste Familientag, so wurde einstimmig festgelegt, soll am Ort des Familienarchivs in Unna stattfinden, und zwar von Donnerstag, den 7. Juni (Fronleichnam) bis 10. Juni 2012.
Es gibt 4 Artikel aus der Thüringer Allgemeinen und der Thüringer Landeszeitung, welche Ihr Euch hier oder im Dokumentenarchiv anschauen und herunterladen könnt. Weitere Fotos vom 4. Familientag in Gotha findet Ihr im Fotoalbum.
Es grüßt Euch
Euer Rudolf W. L.