Grabtafeln gefunden

Grabtafel Louise JACOBS geb. BOHN

Bei den Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen JACOBS-Mausoleums auf dem Alten Friedhof in Gotha wurden auch zwei Grabtafeln gefunden, die wohl an den in der Gruft eingestellten Sarkophagen befestigt waren. Die Tafeln wurden vom Thüringischen Landesamt für Denkmalspflege und Archäologie (TLDA) in Erfurt (wo sie sich heute befinden) untersucht, fotografiert bzw. geröntgt.

Die beiden Grabtafeln sind mit großer Wahrscheinlichkeit aus Messing gefertigt, aber durch die lange Lagerung in der Erde korrodiert und daher schlecht lesbar. Ich konnte aber feststellen, dass beide Grabtafeln die OTTOCAR-Linie der Familie betreffen: …

a) Louise JACOBS geb. BOHN 1786-1859 (irrtümlich erst als Julius JACOBS identifiziert; aufgrund des Fotos konnte ich aber die Tafel identfizieren), Ehefrau des Justizamtmanns Johann Heinrich Christian JACOBS (Großeltern des 1. Barons Ottocar v. JACOBS); s. DGB Bd. 214, S. 350 u. 352;

b) Dr. jur. Wilhelm GIRTANNER, Porofessor an der Universität Kiel, dort 1861 gestorben, aber in Gotha begraben, Schwiegersohn der obigen; s. DGB Bd. 214, S. 367 u. 354.

Diesbezüglich hier noch ein Schreiben vom TLDA:

Sehr geehrter Herr Jacobs,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 02. April.

Zu Ihren Fragen: Die beiden Grabtafeln sind mit großer Wahrscheinlichkeit aus Messing gefertigt.

Mit der Tafel von Louise Jacobs hat es folgende Bewandtnis: Bei dem im jetzigen Zustand erhaben erscheinenden Schriftzügen handelt es sich um Einlagen aus einem anderen Material als die Tafel selbst. Durch Korrosion des Tafel-oder/und des Schriftmaterials wurden die Buchstaben angehoben, und unter den Buchstaben haben sich teilweise Hohlräume gebildet, was unter dem Mikroskop ganz deutlich zu sehen ist. Nach Auskunft unserer Restaurierungswerkstatt (Herr Eichelmann) wäre deshalb eine Restaurierung der Tafel mit einem sehr großen Aufwand verbunden.

Um die Lesbarkeit der Tafel zu verbessern, hat Herr Eichelmann die Tafel geröntgt; das Bild finden Sie als Anhang.

Die Maße der Tafeln sind wie folgt: – W. Girtanner: 17,3 x 9,2 cm; – L. Jacobs: 15,4 x 10,2 cm.

Weiterhin habe ich Ihnen noch einige Fotos von der freigelegten Gruft angefügt.

Für weitere Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
i. A. R. Altwein

Mitarbeiter Gebietsreferat Stadt

Ich hoffe nun auch noch einen Grabungsbericht zu bekommen.

Die besagten Fotos der Grabplatten und der Ausgrabungsstätte auf dem Stadtbadgelände findet Ihr im Fotoalbum „Jacobs-Gruft“.

Euer Rudolf W. L.

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